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Der Strommarkt für in Deutschland und Europa hat sich in den vergangenen Jahren stetig entwickelt. Besonders der Markt für Industriestrom, der nach wie vor den größten Teil des Stromverbrauches in Deutschland und den größten Teilen Europas ausmacht, profitiert von den Entwicklungen der letzten Jahre. Dabei sind vordergründig drei große Entwicklungen auf dem Markt für Industriestrom zu beobachten: Der sinkt und die Versorgungssicherheit steigt, der Anteil an nachhaltigem Industriestrom nimmt zu und die sorgt für mehr Transparenz.

Darüber hinaus bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten mit den komplexer gewordenen Anforderungen umzugehen und verbessert die Möglichkeit für Industriekunden auf variable Stromtarife zurückzugreifen und Preisvergleiche für Industriestrom beispielsweise online durchzuführen.

Industriestrompreis sinkt, Versorgungssicherheit steigt

Die Liberalisierung am Markt für Industriestrom in Europa seit den 1990er Jahren hat zu einem stärkeren Wettbewerb und folglich zu einem insgesamt niedrigeren Industriestrompreis geführt. Die europäische Energieunion hat sich zum Ziel gesetzt, eine geeignete Netzinfrastruktur in Europa aufzubauen und den grenzüberschreitenden Handel mit Industriestrom zu fördern. Die Schaffung eines Energiebinnenmarktes soll eine klimafreundliche und günstige für die Industrie in Europa sicher stellen. Die nationalen Stromanbieter können durch die Liberalisierung überregional Strom aus anderen europäischen Ländern beziehen. Deutschland kommt dabei, wegen seiner geografischen Lage, eine besonders wichtige Rolle im Verteilungsprozess in Europa zu.

Durch diesen überregionalen größeren Markt steigt vor allem die Anzahl der Wettbewerber. Industriekunden sollten durch den Wettbewerb eigentlich von einem niedrigeren Preis profitieren. Allerdings zeigen Studien, dass die relativen Strompreissenkungen vor allem auf Steuer- und Abgabennachlässe für Industriekunden zurückzuführen sind. Bei der großen Auswahl an Anbietern, kann man schnell den Überblick verlieren. Ab einem jährlichen Verbrauch von 100.000 kWh ist es deshalb empfehlenswert einen Stromvergleich für Industriestrom online durchzuführen.

Neben niedrigeren Preisen können die Stromanbieter besser auf Nachfragespitzen und Lieferengpässe reagieren. Bisher wurde überwiegend auf konventionelle Kraftwerke zurückgegriffen, um auf unvorhersehbare Nachfrageanstiege zu reagieren. Durch den grenzüberschreitenden Handel mit Industriestrom ist es jetzt möglich, fehlende Angebot mit Industriestrom aus anderen europäischen Ländern auszugleichen. Je größer der Markt ist, desto höher ist also die Versorgungssicherheit für Industriekunden.

Der moderne Strommarkt integriert nachhaltigen Industriestrom

Der Anteil der erneuerbaren Energie am Deutschen Industriestrommarkt steigt, seit Einführung des „ Gesetzes“ im Jahr 2000, jährlich. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2018 um ca. 14 %, während der Anteil an konventioneller Energie um ca. 13% sank. Trotzdem ist es derzeit nicht möglich den Bedarf an Industriestrom in Deutschland aus ausschließlich nachhaltigen Quellen zu beziehen.

Durch den kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien ist zu allerdings erwarten, dass auch zukünftig ein immer größerer Teil des Industriestroms in Deutschland und Europa nachhaltig produziert wird. Derzeit steht vor allem der Netzausbau in ganz Europa im Fokus. Da viele Anlagen für erneuerbare Energien in dünn besiedelten Gebieten installiert sind, sorgt der Netzausbau für eine besser Integration von nachhaltigem Industriestrom in den Strommarkt.

Je mehr Industriestrom aus wetterabhängigen Energiequellen wie Wind und Sonne gewonnen wird, umso schwankender ist die Einspeisung in den Energiemarkt. Durch den grenzüberschreitenden Stromhandel ist es möglich dieser Herausforderung zu begegnen. Wenn der Wind in Norddeutschland beispielsweise ausbleibt, bezieht der Markt seinen Industriestrom einfach aus einer anderen windreichen Region in Europa. Dieses Prinzip sorgt für eine sichere Versorgung mit nachhaltiger Energie für die Industrie und erhöht die Flexibilität.

Digitalisierung auf dem Markt für Industriestrom

Mit dem Gesetzesentwurf zur Digitalisierung der Energiewende 2017, versucht die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für ein intelligentes zu schaffen. Gewerbekunden mit einem Verbrauch ab 10.000 kWh sind ab 2017 dazu verpflichtet sogenannte Smart Meter (intelligente Messsysteme) einzubauen. Diese Smart Meter ermöglichen es den Gewerbekunden die aktuellen und vergangenen Verbrauchswerte einzusehen und zu vergleichen.

Obwohl Stromanbieter grundsätzlich dazu verpflichtet sind, variable Stromtarife für die Industrie anzubieten, scheitert dies häufig an der technischen Umsetzbarkeit. Mit dem Einsatz von Smart Metern und der damit verbundenen Messung des tatsächlichen Stromverbrauches können Stromanbieter vermehrt variable Tarife für Industriekunden anbieten.

Durch mehr Transparenz im Stromverbrauch, sollen zusätzlich Einsparungspotentiale aufgedeckt werden, die den Stromverbrauch in der Industrie generell verringern könnten.