Steigende Lebenshaltungskosten machen es für Studierende heutzutage fast unmöglich sich ausschließlich auf das Studium zu konzentrieren. Die meisten Studierenden arbeiten neben dem Studium, um sich ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können. Ein Werkstudentenjob geht mit vielen Vorteilen sowohl für den Studierenden als auch für das Unternehmen einher. Aber nicht jeder Studierende, der neben dem Beruf arbeitet und dafür eine Bezahlung bekommt, ist ein Werkstudent. Was einen Job zu einem Werkstudentenjob macht, welche Vor- und Nachteile damit einhergehen und welche Alternativen zum Werkstudentenjob bestehen, ist für viele nicht greifbar. Vor allem in der bei Studierenden beliebten Consulting Branche sehen viele Unternehmen ein Praktikum im Consulting für Studierende als eine gute Alternative zum Werkstudentenjob. Das ist vor allem darauf zurück zu führen, dass Praktikanten heutzutage nicht mehr nur als Lernende gesehen werden, sondern häufig aktiv in Projekte miteinbezogen werden.
Nicht jeder arbeitende Studierende hat einen Werkstudentenjob
Grundsätzlich ist die einzige Voraussetzung für den Werkstudentenstatus die Immatrikulation an einer Hochschule oder Universität. Dann darf das Unternehmen einem Studierenden einen Werkstudentenjob anbieten, sofern dieser maximal 20 Stunden pro Woche arbeitet. Hintergrund dieser Obergrenze ist die Überlegung, dass der größere Teil der verfügbaren Zeit des Studierenden für das Studium verwendet werden soll. Bei einer klassischen 40 Stunden Woche, darf der Werkstudent also maximal die Hälfte der Zeit mit der Arbeit beschäftigt sein. Nur dann geht der Gesetzgeber davon aus, dass es sich um ein ernsthaftes Studium handelt. Der Werkstudentenjob an sich muss dabei nicht zwingend mit dem Studienfach zu tun haben. Im Prinzip dient die Werkstudentenregelung in erster Linie dazu, dem Studierenden die Möglichkeit zu bieten, Geld zu verdienen ohne große Steuerbelastung. Das kommt auf der anderen Seite auch dem Unternehmen zugute. Der Arbeitgeber ist nämlich in den meisten Fällen ausschließlich zu Abgaben zur Rentenversicherung verpflichtet.
Vor- und Nachteile im Werkstudentenjob
Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Sowohl der Studierende als auch das Unternehmen zahlen wenig Steuern und Abgaben. Darüber hinaus sind Studierende häufig flexibel einsetzbar und sind – so zumindest die allgemeine Annahme – organisiert und belastbar. Allerdings geben immer mehr Studierende an, dass sie neben dem reinen Verdienst, auch an praktischer Erfahrung in ihrem Fachgebiet interessiert sind. Sofern der Studierende in seiner Branche tätig ist, ist dies auch gegeben. Dennoch fühlen sich viele nicht in der Lage, neben dem Vollzeitstudium 15-20 Stunden die Woche zusätzlich zu arbeiten. Das sei zeitlich nur in den wenigsten Fällen möglich, ohne dass beispielsweise die Noten darunter leiden.
Deshalb wählen Studierende – vor allem in den Semesterferien – auch gerne ein Praktikum. Im Gegensatz zum Werkstudentenjob, arbeitet man bei einem Praktikum in der Regel für einen Zeitraum von 3-6 Monaten in Vollzeit. Damit haben die Studierenden die Möglichkeit, Projekte oder Research Papers ohne Unterbrechung von Anfang bis Ende mitzugestalten. Praktika bieten auf diese Weise häufig einen detaillierten Einblick in die Branche und sind gleichzeitig gut mit den Semesterfristen vereinbar. Anschließend kann sich der Studierende wieder voll und ganz auf sein Studium konzentrieren. Praktika gelten außerdem als Sprungbrett für spätere Festanstellungen. Unternehmen wie innogy Consulting, bieten Absolventen viele Karrierechancen durch erleichterte Einstiegsmöglichkeiten, wenn diese vorher ein Praktikum absolviert haben. Allgemein gilt, Unternehmen greifen gerne auf Talente zurück, die im Laufe ihres Studiums bereits mit der Firma in Kontakt gekommen sind und überzeugen konnten.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass auch ein Werkstudentenjob innerhalb der jeweiligen Branche, den Studierenden gute Einblicke in eine Branche geben kann. Unternehmen übernehmen und fördern Werkstudenten ebenfalls deutlich häufiger als Neubewerber. Das Praktikum bietet allerdings eine Alternative, die vor allem zeitlich für viele Studierende besser realisierbar scheint. Außerdem sind Praktika ausschließlich an Studierende einer bestimmten Fachrichtung gerichtet. Die Gefahr, aus Gewohnheit in einem Werkstudentenjob zu verharren, der ausschließlich dem Verdienst dient, wird dadurch minimiert.
Minijob als Alternative zum Werkstudentenjob
Bei einer Tätigkeit handelt es sich um einen Minijob, wenn der Arbeitnehmer nicht mehr als 450 Euro pro Monat verdient. Bei dieser Art der Tätigkeit gibt es keine Steuer- oder Abgabepflicht, sofern der Arbeitnehmer einen Antrag auf Rentenbeitragsbefreiung stellt. Damit ist die maximale Einsetzbarkeit des Arbeitnehmers deutlich beschränkter als beim Werkstudentenjob. Die Meisten Studierenden sehen einen Minijob nicht als eine wirkliche Alternative zum Werkstudentenjob. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Tätigkeiten im Service, Einzelhandel oder der Gastronomie, die ausschließlich dem Verdienst dienen und keinen Bezug zum Studium haben. Auch die Unternehmen sind sich größtenteils einig: ein Minijob kann nicht als Alternative zum Werkstudentenjob gesehen werden. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung dienen Minijobs vor allem der Teilhabe am Erwerbsleben. Außerdem ist diese Art der Beschäftigung nicht selten eine Übergangslösung und hilft die Anreize für Schwarzarbeit zu reduzieren.