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Unter werden Aufnahmen verstanden, die ein Motiv besonders groß und detailgenau wiedergeben. Gängig ist die Definition, dass das Bild des Motivs mindestens genauso groß ist wie das Objekt selbst, der Abbildungsmaßstab also 1:1 beträgt. Voraussetzung für die Erstellung eines guten Makrofotos ist ein adäquates technisches Equipment. Dennoch muss die Makrofotografie nicht nur Profis vorbehalten sein, auch ambitionierte Foto-Amateure können auf diesem Feld sehr gute Ergebnisse erzielen. Von entscheidender Bedeutung sind ein geübter Blick, die Freude am Ausprobieren und Experimentieren und die Begeisterung für ein genaues Arbeiten. 

 Im folgenden Text wird zunächst auf die historischen Anfänge der Makrofotografie eingegangen und darauf aufbauend die technische Umsetzung näher erläutert. Dabei gilt es auch die Frage zu klären, welche Ausrüstung eher den Profis vorbehalten ist und welche Werkzeuge auch für den engagierten Laien infrage kommen. Abschließend werden besonders gut geeignete und beliebte Motive für die Makrofotografie vorgestellt. 

Die historische Entwicklung und technische Umsetzung der Makrofotografie 

1899 fand erstmals der Begriff der Fotomakrographie Eingang in den Wortschatz. Eingeführt hat ihn der US-amerikanische Fotopionier William Henry Walmsley, der damit fotografische Aufnahmen mit einem Abbildungsmaßstab von mindestens 1:10 bezeichnete. Das war die Geburtsstunde der Makrofotografie, die in den folgenden Jahrzehnten sehr stark vom britischen Naturfotografen und Dokumentarfilmer Percy Smith geprägt wurde. 

Der Fortschritt in der Makrofotografie war schon immer stark abhängig von den jeweiligen technischen Weiterentwicklungen. Heute sind Makro-Objektive die gängige Wahl, diese stehen aber erst am Abschluss einer Entwicklung, die mit dem Balgengerät begann. Dieses ursprüngliche Werkzeug der Makrofotografie wird zwischen dem Objektiv und dem Kameragehäuse angebracht. Professionelle Fotografen benutzen auch heutzutage noch teilweise Balgengeräte, da dies den Komfort einer stufenlosen Verstellbarkeit beinhaltet. Unkomplizierter in der Anwendung und kostengünstiger in der Anschaffung sind Zwischenringe. Diese auch für den Foto-Amateur geeigneten Hilfsmittel werden häufig in Dreiersets mit unterschiedlichen Längen angeboten. Vorteile der Zwischenringe liegen neben der leichten Handhabbarkeit und des geringen Preises auch in der Kombinierbarkeit mit unterschiedlichen Objektiven. Nachteile sind der verringerte Belichtungswert und die nachlassende Bildqualität für weiter entfernt liegende Objekte.

Mit den richtigen Hilfsmitteln atemberaubende Bilder schaffen

Neben diesen beiden gängigen Werkzeugen für die Makrofotografie seien noch drei weitere Hilfsmittel erwähnt. Nahlinsen werden am Filtergewinde des Objektivs montiert und erzielen einen ähnlichen Effekt wie eine Lesebrille, die optische Qualität ist aber meist geringer als bei speziellen Makro-Objektiven. Ein Retroadapter ermöglicht ähnlich wie die Nahlinse eine gute Makrofotografie ohne besonders hohe Kosten oder komplexes technisches Vorwissen. Mithilfe des Adapters lässt sich ein Wechselobjektiv verkehrt herum an den Anschluss der Kamera montieren und ermöglicht dadurch starke Vergrößerungen des abgebildeten Objekts. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Werkzeugen sind Makroskope aufgrund der Kosten und der Komplexität meist den Profis vorbehalten. Ein Makroskop ermöglicht Aufnahmen im Maßstab von 1:2 bis 100:1. 

Welche Motive bieten sich besonders für die Makrofotografie an? 

Für die Makrofotografie haben sich einige Bildgegenstände herauskristallisiert, die aufgrund ihrer Eigenschaften sehr gut geeignet sind, in extremen Nahaufnahmen gezeigt zu werden. Blumen und Grünpflanzen zum Beispiel sind wegen der vorhandenen Struktur, der Farbgebung und der variantenreichen Formen populäre Motive der Makrofotografie. Sowohl in der freien Natur als auch in Studioatmosphäre gelingen mit etwas Übung eindrucksvolle Makrofotos. Ein anderes Sujet der Makrofotografie sind Food-Portraits.

Alltägliches und kleine Lebewesen

Ähnlich wie bei Blumen spielen hier die unterschiedlichen Strukturen und Farben eine große Rolle für das Gelingen des Fotos. Prinzipiell sind bei der Motivwahl in der Makrofotografie keine Grenzen gesetzt. So können auch Alltagsgegenstände aller Art als Motive in Szene gesetzt werden. Ob Kaffeebohnen, Geldscheine, das Zifferblatt einer Uhr oder eine Schraube, der Fotograf kann seiner freien Lauf lassen und feststellen, welche Objekte für ihn besonders gut geeignet sind. Für fortgeschrittene Fotografen können auch Insekten ein lohnenswertes Motiv sein. Gerade hier sind aber Geduld und Ausdauer gefragt, um die lebenden Tiere in einem guten Moment fotografisch festhalten zu können. 

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