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Im Zuge der Globalisierung und fortschreitenden nehmen auch die weltweit zu. Ein besonderer Fokus liegt in den vergangen Jahren auf ausländischen Direktinvestitionen aus China. Schätzungen gehen davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren mit Auslandsinvestitionen aus dem Reich der Mitte in Höhe von insgesamt bis zu 2,5 Billionen US-Dollar zu rechnen sind. Auf der anderen Seite nehmen die Prüf- und Regulationsmechanismen in den Empfängerländern stark zu. Mittlerweile ist auch dem EU-Parlament aufgefallen, dass die Chinesen zunehmend in „sensiblen Sektoren“ investieren und ihr Mitspracherecht immer weiter ausbauen. Ende November diesen Jahres hat die EU diesbezüglich eine Regelvereinbarung zur Überprüfung aller Auslandsinvestitionen in europäische Länder verabschiedet. Namentlich wird China in dem Papier nicht genannt, doch es gibt diverse Anspielungen, die in erster Linie eine Regulation chinesischer Investoren innerhalb der EU andeuten.

Auslandsinvestitionen aus China werden zunehmend kritisch gesehen

Die von der EU verabschiedete Regelvereinbarung hat insbesondere bestimmte Sektoren im Fokus, die als kritische Faktoren für das gesellschaftliche Leben, die Sicherheit oder die Infrastruktur gesehen werden. Dazu gehören vorwiegend Auslandsinvestitionen in Technologieunternehmen, die im Bereich der künstlichen Intelligenz oder Robotik tätig sind. Aber auch Automobilhersteller, insbesondere im Beriech der Elektromobilität, stehen im Fokus der chinesischen Investoren. Man befürchtet, dass Know-How oder sogar Marktmachtpositionen in diesen Bereichen zu einer Abhängigkeit von China führen könnte. Insbesondere Auslandsinvestitionen in Unternehmen, die mit großen Datenbeständen oder im Bereich der Cybersicherheit tätig sind, haben in den vergangen Jahren zugenommen.

In den USA besteht ein vergleichbares Regelwerk bereits seit den 70er Jahren. Dementsprechend lauter sind die Stimmen in den letzten Jahren innerhalb der EU geworden. Ein Beispiel für den teilweise bereits immensen Einfluss Chinas auf europäische Strukturen stellt der berühmte Hafen von Piräus in Griechenland dar. Der Hafen gehört mehrheitlich dem chinesischen Staatsunternehmen COSCO-Shipping.

2017 sind rund 65 Milliarden Euro an Auslandsinvestitionen aus dem Reich der Mitte in die EU geflossen. Bleibt abzuwarten, inwiefern sich die Zahlen mit Einführung des Regelwerkes verändern, das übrigens noch von allen Mitgliedsstaaten abgesegnet werden muss.

Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen in China

Ein solcher Sachverhalt muss immer von beiden Seiten betrachtet werden. In der Tat war China 2017 der zweitgrößte Empfänger von Auslandsinvestitionen durch deutsche Unternehmen. Unter anderem deutsche Mittelständler erhoffen sich durch Auslandsinvestitionen die Erschließung neuer Absatzmärkte im internationalen Geschäft. Und der chinesische Markt birgt einiges an Potenzial. Die Mittelschicht wächst seit Jahren, die Löhne steigen und damit auch die Chance auf den Absatz von Produkten und Dienstleistungen für deutsche und anderen ausländische Investoren. Besonders die Nachfrage nach Technologien aus dem den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik sind gefragt. Dennoch ist das Hauptmotiv deutscher Industrieunternehmen bei Auslandsinvestitionen in China nach wie vor die Kostenersparnis. Begünstigte Produktionsbedingungen machen China als Produktionsstandort sehr interessant – unter anderem für Technologieunternehmen, die zunehmend Teile ihrer Produktion ins Ausland verschieben.

Länder Know-How als Schlüsselkomponente

Ob und wie die Regierung in Peking auf die Regelvereinbarung der EU reagiert bleibt abzuwarten. Die Chinesen müssen sich ohnehin den Vorwürfen ungleicher Investitionsstrategien im Ausland stellen. Chinas Auslandsinvestitionen, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent – werden als äußerst aggressiv eingestuft. Auf der anderen Seite ist es für ausländische Investoren relativ schwierig, auf dem chinesischen Markt zu investieren und Fuß zu fassen. Die Schlüsselkomponente heißt hier, wie bei nahezu allen Investitionen im Ausland, Ländererfahrung. Auf Veranstaltungen, wie den German Desk Wochen, informieren ländererfahrene Experten rund um das Thema Auslandsinvestitionen und den damit einhergehenden Herausforderungen. Experten bestätigen, dass sich ohne Kenntnisse über wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Rahmenbedingungen, die Auslandsinvestitionen insbesondere in China schwierig gestalten.