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Die der Wirtschaft hat viele Branchen stark verändert. Im Bereich der Finanzdienstleistungen ist diese Veränderung noch nicht mit derselben Wucht eingetreten. Trotzdem gilt es auch hier, konkrete Möglichkeiten auszuloten, die die neuen Informationstechnologien entstehen lassen. Eine solche Möglichkeit stellt Pay-per-use dar, eine digitalisierte Art des schon länger bekannten Finanzierungsleasings. 

Pay-per-use: Die Flexibilisierung von Leasingraten 

ist eine der beliebtesten Strategien zur neuer Investitionen, besonders beim deutschen . Trotz aller Vorteile, die das Leasing gegenüber dem traditionellen Kredit vorweisen kann, bleibt beim normalen Leasing allerdings ein Problem bestehen. Denn die Leasingraten fallen ebenso konstant an, wie zuvor die alten Kreditraten, ohne Rücksicht auf den Cashflow des jeweiligen Unternehmens zum entsprechenden Zeitpunkt. Innovativen Finanzdienstleistern war bewusst, dass ihr Produkt den Bedürfnissen mittelständischer Unternehmen an dieser Stelle noch nicht voll entspricht. Mit Pay-per-use soll diese Lücke im Angebot nun geschlossen werden.

Modernste Informationstechnologie ermöglicht hier ein genaues Bild der Nutzung des geleasten Objekts, aus dem dann eine angemessene Leasingrate errechnet werden kann. So können die Investitionskosten unmittelbar an realistische Gewinnaussichten geknüpft werden. Dass hat den Vorteil, dass die Leasingrate einem profitabel wirtschaftenden Unternehmen zu keinem Zeitpunkt über den Kopf wächst. Insofern stellt Pay-per-use eine Digitalisierung der Finanzwirtschaft und eine damit einhergehende Verbesserung des Angebots an mittelständische Unternehmen dar. 

Pay-per-use: So funktioniert es im Detail 

In der Praxis bedarf Pay-per-use eines gewissen Maßes an Abstimmung und Vertrauen zwischen Unternehmen, Herstellern und Finanzdienstleistern. Denn die Daten, die am geleasten Objekt erhoben werden, müssen durch dieses Objekt selbst erhoben werden. Sie werden dann an den weitergereicht, der typischerweise zwischen Hersteller und Unternehmen vermittelt. Dort muss anschließend aus den gelieferten Daten eine angemessene Leasingrate berechnet werden. Betrugsmöglichkeiten sind hier potentiell gegeben, deshalb lässt sich Pay-per-use nur auf der Basis eines Vertrauensverhältnisses realisieren. Ist ein solches Verhältnis allerdings gegeben, eröffnet Pay-per-use auch viele Chancen. Pay-per-use ist für Kunden insbesondere dann attraktiv, wenn sie die Auslastung einer Maschine nicht von vornherein abschätzen können. Da ein solcher Blick in die Zukunft, insbesondere in unsicheren Zeiten schwerfällt, kann Pay-per-use einen Beitrag dazu leisten, die deutsche Wirtschaft krisenfester zu machen.

Zu ergänzen wäre außerdem, dass Finanzdienstleister vielfach auch die Wartung der von ihnen zur Verfügung gestellten Objekte übernehmen. In diesem Zusammenhang ist Pay-per-use von großem Vorteil, weil die permanent erhobenen und weitergeleiteten Daten auch eine deutlich effektivere und sogar vorausschauende Wartung ermöglichen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Pay-per-use zwar einerseits Vertrauen zwischen den Akteuren voraussetzt, andrerseits aber bereits als erster Schritt zur modernen Smart Factory verstanden werden kann, in der das permanente Erheben von Daten einen reibungslosen Ablauf in jeder Hinsicht ermöglicht. 

Erste Pilotprojekte gehen an den Start 

Während solche Szenarien, trotz allen technischen Fortschritts, noch ein wenig nach Science Fiction klingen, wird Pay-per-use bereits in ersten Pilotprojekten erprobt. So werden beispielsweise mittelständische Unternehmen, die sich auf die Blechverarbeitung spezialisiert haben, mit intelligenten Laserschneidanlagen versorgt, die sie, wie immer beim Leasing, nicht auf Kredit kaufen, sondern gegen regelmäßige Zahlungen nutzen können. Neu an dieser Pay-per-use-Initiative ist, dass diese Maschinen, neben ihrem primären Zweck, außerdem in der Lage sind, permanent Daten hinsichtlich ihrer Nutzung und ihres Zustands zu erheben und an Bystronic weiterzuleiten. Aus diesen Daten können Finanzdienstleister flexible Leasingraten berechnen. Jene können die konkrete Situation der Unternehmen berücksichtigen und somit auf ihre Bedürfnisse noch besser zugeschnitten werden als frühere Finanzierungsmodelle. Mit jenen Pay-per-use-Projekten betonen deutsche Finanzdienstleister den Anspruch, die Digitalisierung im Finanzbereich innovativ voranzutreiben. 

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