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Zahlreiche mittelständische Unternehmen kennen die Problematik: Das unternehmenseigene Anlagevermögen in Form von z. B. Maschinen ist vorhanden, doch fehlt es an Liquidität, um das volle Leistungspotenzial zu entfalten. Mit mittels Sale and lease back verschafft sich ein Unternehmen Liquidität, indem das firmeneigene Anlagevermögen optimal hierfür aktiviert wird. Was genau ein Sale and lease back ist und auf was dabei geachtet werden sollte, wird im Folgenden beschrieben.

Wie funktioniert Sale and lease back?

Ein Sale and lease back ist eine Sonderform des Finanzierungsleasings und besteht aus zwei Transaktionen:

  1. Ein Unternehmen veräußert hierbei in der ersten Transaktion firmeneigene Vermögenswerte des Anlagevermögens wie Maschinen, Fahrzeuge, IT-Ausstattung oder Immobilien an einen Leasinggeber.
  2. Nach Abschluss dieser ersten Transaktion wird dasselbe Objekt in einer zweiten Transaktion unmittelbar wieder zurück geleast.

Durch die Zahlung von kontinuierlichen und planbaren Leasingraten wird sodann das Leasingunternehmen für die Bereitstellung des Leasingobjektes bezahlt. Das Instrument des Sale and lease back, zu Deutsch auch Rückmietkauf genannt, nutzen Unternehmen hauptsächlich um kurzfristig operative Liquidität durch den Verkaufserlös zu erlangen

Welche Vorteile hat Sale and lease back für Unternehmen?

Der größte Vorteil des Sale and lease back besteht in der Schaffung von Liquidität. Insbesondere bei Immobilien, Maschinen und anderweitigem Anlagevermögen lassen sich dabei stille Reserven aktivieren und aus Vermögensgegenständen Liquidität schöpfen.

Der Prozess kann anhand einer Immobilie verdeutlicht werden, deren Buchwert in der Bilanz regelmäßig unter dem Marktwert liegt, weil u. a. steigende Grundstückspreise in die Bilanz nicht einbezogen werden. Der Verkauf dieser Immobilie erfolgt jedoch zum Marktpreis, wodurch das Unternehmen oft deutlich mehr Liquidität schöpft, als der Buchwert ursprünglich erwarten ließe. Nach dem Verkauf der Anlage an die Leasinggesellschaft ist diese als Vermögensgegenstand in der Bilanz nicht mehr ersichtlich. Die Verwendung der erlangten Liquidität kann z. B. zur Tilgung von Krediten oder dem Begleichen von Rechnungen sowie einem erhöhten Eigenkapitalanteil führen.

Die Realisierung stiller Reserven ermöglicht ebenfalls die Erhöhung der Eigenkapitalquote. Das Unternehmen verfügt dann über mehr und attraktive Liquiditätskennzahlen, welche die finanzielle Bonität bei etwaigen Kreditgebern verbessern könnte.

Ein weiterer wesentlicher Punkt besteht in den steuerlichen Vorteilen. Leasingraten können nämlich im Unterschied zu Kredittilgungen gänzlich als betrieblicher Aufwand abgesetzt werden. Dies hat zur Folge, dass mit einem Sale and lease back Steuerzahlungen reduziert und die Profitabilität gesteigert werden können.

Welche Unternehmen können diese Vorteile nutzen und wofür?

Diese Sonderform des Leasings eignet sich insbesondere für Unternehmen mit stillen Reserven und nicht optimal genutztem Anlagevermögen, die ihr gebundenes Kapital aktivieren wollen. Wird die Überwindung eines Liquiditätsengpasses angedacht, könnte die Transaktion die Strategie verwirklichen, das Unternehmen neu aufzustellen und wieder wettbewerbsfähig zu machen.

Es könnte aber auch dazu dienen, das Wachstum des Unternehmens zu forcieren, ohne auf zurückgreifen zu müssen. Besonders mittelgroßen Unternehmen könnte der Zugang zu Krediten mit günstigen Konditionen verwehrt sein, die dann auch noch mit dem Anlagevermögen abgesichert werden müssten.

Nicht unerheblich dürfte sich jene Option eines Sale and lease back auf die Verbesserung der Kreditwürdigkeit auswirken. Damit können Unternehmen Finanzierungskonditionen aushandeln , die ihnen auf Grund der finanziellen Bonität verwehrt geblieben waren. Mit einem Sale and lease back können Unternehmerinnen und Unternehmer zudem Firmen für einen etwaigen Verkauf vorbereiten. Unternehmenskennzahlen wie z. B. die Eigenkapitalquote wirken sich positiv auf Kaufinteressenten aus.

Zusammengefasst können Unternehmen eine Finanzierung mittels Sale and lease back unter anderem für folgende Zwecke nutzen:

  • Aktivierung von gebundenem Kapital
  • Überwindung von Liquiditätsengpässen
  • Steigerung des Wachstums, ohne auf Fremdkapital angewiesen zu sein
  • Verbesserung der Kreditwürdigkeit
  • Vorbereitung auf einen Verkauf des Unternehmens

Etwaige Nachteile können u. a. ein hoher Preis für das sowie eine lange Laufzeit sein, wodurch das Unternehmen langfristig gebunden ist.

Da die Gestaltungsspielräume bei dieser Finanzierungsart vielfältig sein können, empfiehlt es sich, einen kompetenten Partner für ein Sale and lease back mit ins Boot zu holen. Ein solcher Partner kennt rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen eines Sale and lease back. Außerdem weiß dieser, welche Regeln zu beachten sind, um Unternehmensinteressen zu wahren, indem man Vorteile voll ausschöpft und etwaige Nachteile minimiert.

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