In den letzten zehn Jahren hat sich auf dem Kameramarkt einiges verändert. War für Profifotografen und ambitionierte Amateure lange Zeit die digitale Spiegelreflexkamera das Maß aller Dinge, so geht der Trend mittlerweile stärker in Richtung spiegellose Systemkamera. Die Kamerahersteller bringen immer mehr neue, innovative Modelle und ein umfangreiches Zubehör für die spiegellose Systemkamera heraus.
Im Folgenden geht es zunächst darum, die spiegellose Systemkamera im Unterschied zur Spiegelreflexkamera zu beschreiben. Die Vorzüge der Systemkamera sollen erläutert und zum Schluss ein Blick auf das vielfältige Zubehör geworfen werden, welches es für diese Art der Kameras mittlerweile gibt.
Spiegellose Systemkamera und Spiegelreflexkamera — was ist der Unterschied?
Die allerersten Kameras waren zunächst einmal alle spiegellos. Es gab zwar schon relativ früh — im ausgehenden 19. Jahrhundert — Versuche mit Spiegelreflex-Modellen. Ihren Siegeszug auf dem Kameramarkt trat die Spiegelreflexkamera aber erst ab den 1950er Jahren an. Mit der Jahrtausendwende wurde dann die digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) das Nonplusultra für die Fotografie. Der Vorteil der Spiegelreflexkamera liegt darin, dass der Fotograf mithilfe eines in der Kamera eingebauten Spiegels das Motiv direkt durch das Objektiv betrachten kann. Der große Nachteil dieser Kameraklasse besteht in der zusätzlich eingebauten Technik, die sie schwerer, größer und unflexibler macht. Bei spiegellosen Kameras kommt ein elektronischer Sucher zum Einsatz. Der ergänzende Begriff Systemkamera bezieht sich darauf, dass das Gerät mit zusätzlichen, austauschbaren Komponenten in Form von Objektiven und weiterem Zubehör ausgestattet ist.
Vorzüge der spiegellosen Systemkamera
Das überzeugendste Argument für eine spiegellose Systemkamera ist die Bauweise. Sie ist einerseits im Gegensatz zur Spiegelreflexkamera kleiner und handlicher, im Vergleich zur reinen Kompaktkamera ohne austauschbare Objektive aber auch deutlich flexibler einsetzbar und damit für viele Fotografen der goldene Mittelweg. Ein weiterer Vorzug ist der elektronische Sucher. Dieser ermöglicht es, verschiedene Einstellungen an der Kamera vorzunehmen und die Auswirkungen in Echtzeit im Sucher zu betrachten. Somit werden beispielsweise Änderungen in der Verschlusszeit oder der Wechsel von Farbe zu Schwarzweiß direkt für den Fotografen wahrnehmbar. Die Bauweise ohne Spiegel hat auch Folgen für die Geschwindigkeit. Sehr kurze Belichtungszeiten und eine vielfach höhere Anzahl von Bildern pro Sekunde für Serienaufnahmen sind mit einer spiegellosen Kamera möglich. Deshalb sind spiegellose Systemkameras vor allem in der Portraitfotografie äußerst beliebt.
Der Trend geht zur spiegellosen Systemkamera
Inzwischen ist eine spiegellose Systemkamera sehr gut aus einer großen Auswahl heraus zu finden. Lag hier vor einigen Jahren der Fokus der Kamerahersteller noch deutlich auf den digitalen Spiegelreflexkameras, so richtet sich der Trend mittlerweile eindeutig in Richtung spiegellose Systemkamera. Die Kameras verfügen heute über modernste Technik, während bei den DSLRs kaum noch Weiterentwicklungen zu beobachten sind. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Bildqualität. In aller Regel liefert sie gestochen scharfe Bilder und wird von den meisten Profifotografen auch deswegen bevorzugt. Ein letzter Punkt, der für die spiegellose Systemkamera spricht, ist die Aufmachung. Wegen ihrer kompakten Form wirkt die Kamera schlanker und moderner im Design als die Konkurrenzprodukte.
Vielfalt der Möglichkeiten — Zubehör für die Kamera
Das wichtigste Zubehör für eine spiegellose Systemkamera ist natürlich das Objektiv. Hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, beispielsweise Super-Tele-Zoom oder lichtstarke Festbrennweiten, die dem Fotografen alle Optionen offenhalten. Naturgemäß weiß der erfahrene Fotograf besser, welche Objektive für seine Bedürfnisse die geeigneten sind. Der Einsteiger sollte darauf achten, dass das gewählte Modell viele Alternativen zur zukünftigen Nutzung für ihn bereithält. Neben den Objektiven kann auf weitere Ausstattungsmerkmale bei spiegellosen Systemkameras zurückgegriffen werden. Seien es Funkauslöser, Blitzgeräte oder die verschiedensten Filter, beim Funktionsumfang bleiben kaum Wünsche offen. Nicht zuletzt ermöglichen die meisten spiegellosen Systemkameras die Fernsteuerung über eine Smartphone-App. Wenn dieses Feature für die Nutzung in Betracht kommt, sollte schon beim Kauf der Kamera auf die Kompatibilität der einzelnen Komponenten geachtet werden. Sicherlich werden in den nächsten Jahren noch viele weitere Innovationen hinzukommen, da der Markt für spiegellose Systemkameras stetig wächst.